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Eine Demenzerkrankung bedeutet für die Betroffenen nicht das Ende der Kommunikation. In einem fortgeschrittenen Stadium können Menschen mit Demenz ihre Gedanken und Wünsche oft nicht mehr kommunizieren, aber ihre Gefühle schon. Der individuelle emotionale Ausdruck bleibt bestehen und liefert oft die einzigen Hinweise für Vorlieben und Abneigungen.
Meistens werden die von Menschen mit Demenz positiv erlebten Situationen unterbewertet, und es wird ihnen weniger Beachtung geschenkt. Andererseits werden negative Emotionen zu häufig als Ärger wahrgenommen, obwohl sie auch Zeichen von Angst oder Trauer sein können. Können Pflegende diese Zeichen wahrnehmen und richtig deuten, ist es ein grosser Gewinn für beide Seiten.
In der Forschung wurde festgestellt, dass für Pflegende ein grosser Schulungsbedarf zur differenzierteren Wahrnehmung des emotionalen Ausdrucks bei Menschen mit Demenz besteht. Aus diesem Grunde hat das Zentrum für Gerontologie der Universität Zürich ein Schulungsmodul entwickelt, das einen Schulungsfilm und eine begleitende Schulung enthält.
Das Schulungsmodul hat zum Ziel, die Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihren Pflegenden zu verbessern, indem die Pflegenden den emotionalen Ausdruck bei Menschen mit Demenz besser erkennen und interpretieren lernen und dadurch geeignete Pflegemassnahmen einleiten können.
Die Schulung legt den Fokus auf folgende fünf Emotionen: Freude, allgemeine Aufmerksamkeit und Interesse, Angst/Ängstlichkeit, Trauer und Ärger. Diese Emotionen basieren auf dem Beobachtungsinstrument ‹Observed Emotion Rating Scale› (OERS). Dieses wird in der Forschung zur Messung der Lebensqualität von Menschen mit Demenz eingesetzt und wurde von dem amerikanischen Psychologen M. Powell Lawton 1996 entwickelt.
Das Schulungsmodul richtet sich an folgende Personen:
Die Teilnehmenden lernen:
Das Schulungsmodul setzt folgende Methoden ein: