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Dynamik, Ressourcen, Autorität: Die Boom-Generation geht in Pension
Ansprüche und Beiträge einer neuen Generation alter Menschen
7. Zürcher Gerontologietag
Eine Tagung des Zentrums für Gerontologie der Universität Zürich
Datum: Donnerstag, 5. Oktober 2006
Ort: Universität Zürich Zentrum, Rämistrasse 69, SOC-1-106
«Trau keinem über dreissig» lautete vor bald 40 Jahren eine – vielleicht? – nicht ganz ernst gemeinte Parole. Inzwischen gehören diejenigen, die sich so äusserten, zur Altersgruppe «55plus», also zu den vor einigen Jahren vom Marketing entdeckten «jungen Alten». Vielleicht ist es kein Zufall, dass die Generation, die sich damals den herrschenden Autoritäten widersetzte und dem «Establishment» nicht nur die politische Definitionsmacht abrang, heute von einem weit positiveren Altersbild profitiert.
Die Angehörigen der «Boom-Generation», die heute rund 50- bis 75-Jährigen, sind häufig nicht mehr bereit, sich mit der Pensionierung auf das «Altenteil» zurückzuziehen, sondern wollen sich im Grossen und im Kleinen an gesellschaftlichen Prozessen beteiligen: Sie bieten ihre Mitarbeit an, fordern aber auch Mitsprache und Mitentscheidung bis in die letzte Lebensphase.
An der Tagung wurden aktuelle und zu erwartende Erscheinungsformen, Ursachen, Potenziale und Folgen dieses gesellschaftlichen Wandels aus der Sicht der Wissenschaft und von Akteuren in Referaten und Workshops dargestellt und diskutiert.
Der Gerontologietag wurde abgeschlossen mit der Verleihung des Vontobel-Preises für Altersforschung der Universität Zürich.
Zielpublikum:
Fachpersonen und Aktive in SeniorInnenorganisationen, Erwachsenen- und Seniorenbildung, Medien, Gemeinwesen, Wirtschaft und Politik; Studierende und Lehrende in gerontologienahen Fächern sowie alle weiteren Interessierten.
8.30 – 9.00 | Eintreffen (Empfang, Registration) |
9.00 – 9.15 |
Begrüssung und Einführung ins Thema
Hans Rudolf Schelling, Zentrum für Gerontologie |
9.15 – 10.15 | Themenfeld 1: Veränderte Kulturen und Erwartungen – Psychologische, philosophische und politische Aspekte |
Dynamik, Ressourcen, Autorität: Kredit geben für das neue Alter
Prof. Dr. Brigitte Boothe, Psychologie, Universität Zürich |
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Macht, Interessen und Beteiligung: Eine Herausforderung für die Gesellschaft des langen Lebens
Angeline Fankhauser, Alt-Nationalrätin, Graue Panther, ehem. Co-Präsidentin Schweizerischer Seniorenrat |
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10.15 – 10.45 | Kaffeepause |
10.45 – 11.45 | Themenfeld 2: Wandel ökonomischer, politischer und medialer Rollen |
Auf dem Weg zur Herrschaft der vergreisten Ewigjungen?
Dr. Thomas Held, Direktor Avenir Suisse |
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Medien im Alter: passiver Konsum oder aktiver Umgang?
Prof. Dr. Heinz Bonfadelli, Publizistikwissenschaft, Universität Zürich |
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Fragen und Publikumsdiskussion zu den vier Referaten | |
12.15 – 13.45 | Mittagspause |
13.45 – 15.00 | Parallele Workshops: Beteiligungsformen alter Menschen |
Einführung in die Themen der Workshops | |
Schritte aus der Machtlosigkeit. Wege zum aktiven und kreativen Handeln
Moderation: Arbeitsgruppe für Solidarität und Gerechtigkeit im Gesundheitswesen (Donat Agosti, Lisbeth Preisig, Susi Schär, Hans Sturm, Reinhart Feld, Margrit Trüb) |
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Mitmachen, sich einmischen auch im Pensionsalter – neue Formen der Beteiligung an politischen und gesellschaftlichen Planungsprozessen
Moderation: Dr. Rosmarie Waldner, Wissenschaftsjournalistin, Science et Cité |
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Mitsprache im Heim: Heimräte und andere Gremien
Moderation: Franjo Ambroz, Mitglied Geschäftsleitung Altersheime der Stadt Zürich |
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Forschung mit Lebenserfahrung: alte Menschen als MitforscherInnen
Moderation: Dr. Sandra Oppikofer, Zentrum für Gerontologie, Universität Zürich |
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15.00 – 15.20 | Kurze Pause |
15.20 – 15.40 | Bericht aus den Workshops |
15.40 – 16.50 | Themenfeld 3: Auch die «neuen jungen Alten» werden «wirklich alt» – Auswirkungen auf Gesundheit, Krankheit und Pflege |
Empowerment: Von der Zustimmung zur ärztlichen Behandlung und vom Befolgen ärztlicher Ratschläge zum Selbstmanagement von Gesundheit und Krankheit
PD Dr. med. Albert Wettstein, Chefarzt Stadtärztlicher Dienst und Universität Zürich |
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Zwischen Autonomie und Abhängigkeit: Möglichkeiten der Partizipation von PatientInnen in der Gesundheitsversorgung
Dr. Eckart Schnabel, Forschungsgesellschaft für Gerontologie, Universität Dortmund |
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Fragen, Diskussion und Abschluss des thematischen Teils | |
17.00 – 17.45 |
Verleihung
des Vontobel-Preises für Alter(n)sforschung
der Universität Zürich |
ab 17.45 | Apéro |
Tagungsunterlagen: |
Weitere Unterlagen wurden an der Tagung abgegeben. |
Referate und Präsentationen: |
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Links: |
Pressebericht unipublic (Adrian Ritter) Bericht auf seniorweb (Brigitte Poltera) |
Bilder: | Fotogalerie zum Gerontologietag 2006 (Fotos: Reinhart Feld) |