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Zentrum für Gerontologie (ZfG)

Wohnen für Hilfe

Generationenübergreifende Wohnpartnerschaften – ein Projekt von Pro Senectute Kanton Zürich

Wohnraum im Austausch gegen Unterstützungsleistungen

Viele ältere Menschen, die gerne in ihrer gewohnten Wohnumgebung bleiben möchten, verfügen über Wohnraum, den sie selbst nicht mehr vollständig nutzen (können). Sie haben aber Bedarf für Hilfe und Unterstützung in Haus und Garten oder für kleine Dienstleistungen. Auf der anderen Seite gibt es zahlreiche Studierende, deren finanzielle Mittel knapp sind und denen es schwer fällt, bezahlbaren Wohnraum zu finden, die aber über Zeitressourcen verfügen.

Auf diesem Hintergrund basiert die Idee der generationenübergreifenden Wohnpartnerschaften – Wohnen für Hilfe. Das Grundprinzip ist einfach: Eine Person stellt Wohnraum zur Verfügung und hat dafür Anspruch auf Dienstleistungen durch die Person, welche diesen Wohnraum nutzt. Eine Stunde Arbeit pro Monat und pro Quadratmeter genutzten Wohnraum hat sich dabei als Tauschregel etabliert.

Pilotprojekt «Wohnen für Hilfe»

Das Pilotprojekt «Wohnen für Hilfe» (WfH) erprobte in einem zweijährigen Pilotbetrieb generationsübergreifende Wohnpartnerschaften in Stadt und Agglomeration Zürich. Es richtet sich einerseits an Seniorinnen und Senioren, die über leer stehende Räumlichkeiten in ihrer Wohnung oder ihrem Haus verfügen und Bedarf an konkreter Unterstützung bei alltäglichen Erledigungen brauchen und andererseits an Studierende, die auf Zimmer- und Wohnraumsuche sind und dazu bereit sind, Unterstützungsleistungen zu erbringen, um dadurch günstig wohnen zu können.

Das Projekt ist ein Angebot des Dienstleistungscenters Stadt Zürich, welches direkt dem Fachbereich Gemeindliche Altersarbeit von Pro Senectute Kanton Zürich unterstellt ist. Eine Vermittlungs- und Kontaktstelle WfH übernimmt die Vermittlung und Begleitung von Wohnpartnerschaften.

Ziele

Im Rahmen eines zweijährigen Versuchs- bzw. Pilotbetriebes wurde ermittelt, ob das Projekt «Generationenübergreifende Wohnpartnerschaften – Wohnen für Hilfe» seine Ziele und seine Zielgruppen erreicht bzw. ob das Angebot in Stadt und Agglomeration Zürich zum Tragen kommt. Die Zielsetzungen und der Nutzen von «Wohnen für Hilfe» sind vielfältig. Die Wohnpartnerschaft soll u.a. Isolation reduzieren, die Lebensbedingungen und -qualität der beteiligten Personen verbessern oder eben ungenutzten Wohnraum nutzbar machen und dadurch zur Verringerung der Wohnraumknappheit beitragen.

Evaluation der Wirksamkeit

Das Zentrum für Gerontologie erarbeitete in einem ersten Schritt Datenerhebungsinstrumente zur Überprüfung des Nutzens und zur Weiterentwicklung dieses Angebotes. Diese wurden während der Laufzeit des Projektes zur Befragung der Projektteilnehmenden SeniorInnen und Studierenden eingesetzt.

Fazit

Das Projekt «Wohnen für Hilfe» erhielt insgesamt eine gute Bewertung und erfüllte trotz der kleinen Stichprobe, die in die Evaluation einbezogen werden konnte, die meisten Ziele des Angebots. Die Evaluation zeigt jedoch auch, an welchen Details noch gefeilt werden kann. Somit kann Pro Senectute vorbehaltlos empfohlen werden, «Wohnen für Hilfe» weiterhin anzubieten. Das Angebot wird weitergeführt.

Laufzeit des Evaluationsprojekts: 6/2010 – 8/2011

Kontakt:
Hans Rudolf Schelling, h.r.schelling@zfg.uzh.ch
Dr. Sandra Oppikofer, sandra.oppikofer@zfg.uzh.ch

Weiterführende Informationen

Vermittlung und Betreuung

Pro Senectute Kanton Zürich, Dienstleistungscenter Stadt Zürich, vermittelt und betreut die Wohnpartnerschaften.

Wohnen für Hilfe – ein Projekt mit Zukunftschancen?

Vorstudie zu Bedingungen, Chancen und Schwierigkeiten von «Wohnen für Hilfe» von Regula Hagmann, 2010 als Master-Arbeit (MAS) in Gerontologie an der Berner Fachhochschule angenommen.

Abschliessender Kurzbericht zur Evaluation «Wohnen für Hilfe»

Zusammenfassung des Abschlussberichts zum Evaluationsprojekt des Zentrums für Gerontologie, verfasst von Myriam Dellenbach, Sandra Oppikofer und Hannele Hediger.