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Das Wohnen in Alters- und Pflegeheimeinrichtungen ist eine Wohnform von zentraler Bedeutung, auch wenn der grösste Teil der älteren Menschen ihren Lebensabend weitgehend selbständig in den eigenen vier Wänden verbringt. Der Anteil der Menschen, die in einem Alters- oder Pflegeheim wohnt, steigt mit zunehmendem Alter von 5,7% der 75-79 -Jährigen über 26% bei den 85-89-Jährigen bis 58% bei den über 95 Jährigen (Höpflinger, 2004). Früher oder später erlebt die Mehrheit der älteren Menschen – evtl. auch nur für kurze Zeit - einen Aufenthalt in einem Kollektivhaushalt wie ein Alters- oder Pflegeheim.
Das Angebot der Altersheime der Stadt Zürich richtet sich an betagte Personen in der Phase „erhöhter Gefährdung“, bzw. „fragiles Rentenalter“ (Lalive d’Epinay et al., 1997). In dieser Lebensphase kann ein eigenständiges Leben und Haushalten zwar noch aufrecht erhalten werden, vieles wird aber durch körperliche Beschwerden, Einschränkungen des Gehvermögens, Beeinträchtigungen des Seh- und Hörvermögens erschwert. Der Umzug in ein Altersheim bietet in dieser Lebensphase Erleichterung von Haushaltsaktivitäten, verbessert die Kontaktmöglichkeiten und kommt dem wachsenden Bedürfnis nach Sicherheit entgegen. Gleichzeitig kann der Alltag weiterhin weitgehend selbständig gestaltet werden.
Die Entscheidung für den Umzug in ein Altersheim ist meist sehr komplex motiviert und wird von verschiedenen Erwartungen begleitet. In der Literatur werden Gründe für den Umzug in ein Alters- oder Pflegeheim in erster Linie den Bereichen Gesundheit, soziales Netzwerk oder Wohnsituation zugeordnet (Klein et al. 1997). Aufgrund der verschiedenen körperlichen Einschränkungen erhält die optimale Gestaltung der Wohnumwelt eine immer grössere Bedeutung. Gleichzeitig besteht ein Bedürfnis nach Kontinuität, nach Aufrechterhaltung persönlicher räumlicher Bezüge und Lebensstile (Oswald, 1996).
Genauere Kenntnisse der Gedanken, die die Entscheidung für den Umzug in ein Altersheim begleiten, sind in vielfacher Hinsicht von Bedeutung. Zum einen kann auf diese Weise das Angebot der Altersheime der Stadt Zürich und der Beratungsstelle Wohnen im Alter besser auf die Bedürfnisse der KundInnen abgestimmt werden. Zum andern kann die Vorbereitung auf den Umzug ins Altersheim besser gestaltet werden, wenn die Erwartungen der KundInnen bekannt sind (Feichtinger et al. 2002). In der Literatur ist mehrfach belegt, dass der Umzug in ein Altersheim von Menschen, die sich darauf vorbereitet haben, wesentlich stressfreier erlebt wird als von Menschen ohne Vorbereitung. Vor diesem Hintergrund ergeben sich mehrere Fragestellungen:
Befragung: postalisch, ergänzt durch Face-to-face-Interviews (halb-) standardisiert zur qualitativen Vertiefung der Ergebnisse.
Das Projekt wird durch Drittmittel (Altersheime der Stadt Zürich) finanziert und von Hans Rudolf Schelling in Zusammenarbeit mit Susanne Zwinggi geleitet.
Kontakt: h.r.schelling@zfg.uzh.ch