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Studie mit Unterstützung des Schweizerischen Zentralvereins für das Blindenwesen (SZB)
Mit Zunahme des Anteils älterer Menschen in der Bevölkerung wird auch in Zukunft die Zahl der älteren Personen ansteigen, die im Alter an einer Sehbeeinträchtigung leiden. Das Krankheitsbild der Altersblindheit bzw. Sehbehinderung im Alter wird in den nächsten Jahren nicht nur medizinisch, sondern auch gesellschaftlich an Bedeutung gewinnen. Ältere Menschen, die erst im Alter ihre Sehkraft sukzessive verlieren, erleben im täglichen Leben vielfältige Beeinträchtigungen und Hindernisse; mehr noch als sich das bei anderen älteren Menschen im gleichen Alter zeigt. Diese täglichen Hürden können die Lebensqualität der betroffenen Personen beeinträchtigen und im Extremfall auch zur sozialen Isolation führen.
Umso mehr ist es daher wichtig, wissenschaftlich strukturiert zu fragen, wie die Lebenssituation der älteren Menschen mit einer sich erst im Alter manifestierenden Sehbeeinträchtigung ist und wie sehr (bzw. ob überhaupt) die Sehbeeinträchtigung Einfluss auf die subjektive Einschätzung der Lebensqualität nimmt. Es soll aber auch gefragt werden, welche Anpassungs- bzw. Verbesserungswünsche oder konkreten Hilfsmittel gewünscht wären.
Ziel des Forschungsprojekts ist es daher, mittels einer stufenweise kombinierten qualitativen und quantitativen Befragungsstudie Informationen über die Personengruppe zu erheben. Zielgruppe der Befragung sind Personen ab 65 Jahren, die an einer alterskorrelierten schweren Sehbeeinträchtigung leiden. Es sollen sowohl Betroffene als auch Personen befragt werden, die im fachlichen Kontext mit dem Thema Sehbeeinträchtigung im Alter Berührung haben.
Ein Alleinstellungsmerkmal des Forschungsprojekts liegt im methodischen Setting und in der Kombination der Forschungsgegenstände "Sehbeeinträchtigung" und "Leben (Lebensqualität) im Alter", wofür es im schweizerischen Raum bisher keine ähnlichen Referenzprojekte gibt. Hieraus ergeben sich nicht nur für die Schweizer Forschung, sondern auch für die zukünftige Ausrichtung der Praxis wichtige Befunde und Impulse.
Laufzeit des Projekts: 07/2013 – 02/2014
Faktoren für ein erfolgreiches Altern mit einer Sehbehinderung
Studie mit Unterstützung des Schweizerischen Zentralvereins für das Blindenwesen (SZB)
Die qualitative Befragung hat erste Fragen klären können, aber viele auch nur angeschnitten. Für die Vertiefung der bisherigen Erkenntnisse, eine Sensibilisierung der Schweizer Forschungslandschaft, eine Wahrnehmung des Themas in der Öffentlichkeit und um der Praxis brauchbare Empfehlungen zur Verfügung zu stellen, ist es wichtig, die angeschobene Forschung fortzuführen.
Die Fortsetzungsstudie soll die Problemanalyse einerseits weiter systematisieren und anderseits vor allem einen Lösungsansatz verfolgen, welcher konkrete Handlungsempfehlungen (im Sinne eines Good-Practice-Ansatzes) für die jeweilige Zielgruppe erarbeitet und der Praxis anbietet. In diesem Sinne geht es bei der Hauptstudie um eine Umsetzungsstudie auf Grundlage der Erkenntnisse der Vorstudie.
Das Hauptprojekt unterteilt sich in zwei Hauptziele:
1. a) Systematisierung und Kategorisierung der bisherigen Erkenntnisse zur Lebenssituation und -bewältigung von Personen welche im Alter an einer Sehbehinderung leiden. Erarbeitung eines theoriegeleiteten individualisierten Ansatzes zur Bewältigung einer Sehbehinderung im Alter. b) Erarbeitung eines theoriegestützten Modells zur Ressourcennutzung als Bewältigungsstrategie im Hinblick auf eine individuelle Verbesserung bzw. Stabilisierung der Lebensqualität im Alter.
2. a) Schweizer Befragungsstudie bei 1000 Personen ab 70 Jahren zur Erfassung eines epidemiologischen Trends und zur vertieften Überprüfung des theoretischen Modells bei betroffen älteren Personen. b) Abgleitet vom konzipierten Modell und den Erfahrungen der Befragung sollen Grundlagen und Empfehlungen für praktische individualisierte Massnahmen zur Unterstützung erarbeitet und systematisiert dokumentiert werden. Kernpunkte einer gerontologisch fundierten Sehbehindertenarbeit sollten benannt werden können.
Laufzeit des Projekts: 05/2015 – 12/2017
Kontakt:
Alexander Seifert, alexander.seifert@zfg.uzh.ch
Hans Rudolf Schelling, h.r.schelling@zfg.uzh.ch