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Die Altersforschung zur Verbreitung, Akzeptanz und Nutzung digitaler Medien und des Internets älterer Menschen hat in den letzten Jahren starke Resonanz gefunden (siehe z.B. IKT Studie 2015), doch beziehen sich die Untersuchungen überwiegend auf privatwohnende Personen. Wie ältere Personen, die in (Pflege-)Institutionen wohnen, sich der digitalen Welt annähern, ist wenig erforscht; auch fehlen bislang Repräsentativdaten zu diesem speziellen Setting. Die Schweizer Studie „ICT@ageCARE“ hat 2016 in einem ersten Schritt zwei Vollerhebungen bei städtischen und privat-gemeinnützigen Alterseinrichtungen durchgeführt und dabei auch Fragen zur Internetnutzung, Lebenszufriedenheit und subjektiven Autonomie erfasst.
Im Mai 2016 konnten 1127 BewohnerInnen von 24 städtischen Alterszentren der Stadt Zürich (ASZ) und im September 2016 730 BewohnerInnen aus 18 Häusern der privat-gemeinnützigen stationären Altersinstitutionen (IGA) in Zürich befragt werden. Ausgangslage war ein schriftlich standardisierter Fragebogen (innerhalb der regulären BewohnerInnen-Befragung 2016), der alleine oder unter mithilfe von Angehörigen ausgefüllt werden konnte. Der Rücklauf betrug jeweils über 60% und es konnten Personen im Alter von 65 bis 104 Jahre (Durchschnitt: 87 Jahre) befragt werden. Die Stichprobe enthält 75% Frauen und 44% hatten keine Pflegestufe (BESA System).
Von den befragten Bewohnerinnen und Bewohnern nutzen etwa 14% das Internet. Zwischen den Gruppen der Nutzer und Nichtnutzer zeigen sich die bekannten soziodemographischen Muster aus privatwohnenden Samples (Übergewicht an jungen und gesünderen Älteren und an Männern). Onliner weisen auch eine höhere subjektiv wahrgenommene Lebenszufriedenheit und Autonomie auf. Die Intensität der Internetnutzung ist stark ausgeprägt – die Hälfte nutzt das Internet täglich.
Erste Veröffentlichungen können unter "Publikation" eingesehen werden.
Unser Dank für die sehr hilfreiche Kooperation für die 1. Befragungsstudie geht an:
Die ersten Ergebnisse geben einen ersten Einblick zur Mediatisierung und Digitalisierung von älteren Menschen im stationären Alterspflegebereich. Die Nutzung des Internets in den Alterspflegeeinrichtungen ist zwar auf dem ersten Blick gering ausgeprägt und betrifft besonders ressourcenstärkere Personen, jedoch ist sie im Vergleich zur Nutzung von Personen ab 80 Jahren die nicht in Alterseinrichtungen wohnen vergleichbar hoch. Es finden sich darüberhinaus Hinweise, dass speziell im Kontext statiönärer Kollektivhaushalte das Internet eine bedeutsame Ressource für die subjektive Autonomie darstellen kann.
Es ist geplant das Thema weiter zu erforschen und Folgestudien in diesem Projektrahmen durchzuführen.