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Demenzerkrankungen, zum Beispiel und vorrangig Alzheimer, nehmen in der Schweiz und weltweit rasant zu. Ein adäquater Umgang mit dieser Entwicklung erfordert den Einbezug der Bevölkerung in entsprechende Massnahmen, daher auch Kenntnisse über Einstellungen, Meinungen und Wissen der Bevölkerung über die Erkrankung, betroffene Menschen und ihr soziales Umfeld. Im Hinblick auf eine nationale Demenzstrategie beauftragte die Schweizerische Alzheimervereinigung das Zentrum für Gerontologie der Universität Zürich, eine gesamtschweizerische Repräsentativbefragung zu diesem Themenbereich durchzuführen. Als «Barometer» sollte die Erhebung für spätere Wiederholungsstudien zur Beobachtung von Veränderungen geeignet sein.
Die schweizweite, standardisierte telefonische Befragung von 1007 Personen ab 18 Jahren wurde vom Institut M.I.S. Trend im Zeitraum August/September 2012 in Deutsch, Französisch und Italienisch durchgeführt. Die Stichprobenziehung erfolgte als geschichtete Zufallsauswahl nach Haushalt und Zielperson. Die Ausschöpfung der Stichprobe betrug knapp 50 %. Die Interviewdaten, die ein Übergewicht an älteren Menschen und an Frauen enthalten, wurden für die deskriptive Auswertung mittels Nachgewichtungen korrigiert. Nicht zuletzt um möglichen Stichprobenverzerrungen zu begegnen, wurde in der Datenanalyse primär zwischen Befragten mit und ohne Kontakt zu Menschen mit Demenz, ausserdem zwischen den Regionen Romandie, Deutschschweiz und Tessin unterschieden.
Befragte mit und ohne persönlichen Kontakt mit Demenz unterscheiden sich in der Stichprobe insgesamt erstaunlich gering. Bei aktuellem oder früherem Kontakt mit Demenzkranken ist in einem gewissen Mass das subjektive und objektive Wissen besser und die Einstellung leicht positiver, auch werden – wohl anhand der Erfahrung – Angehörige von Demenzkranken häufiger als überfordert eingeschätzt. Dafür überschätzen Kontakterfahrene die aktuelle Prävalenz (noch) stärker als die Kontaktunerfahrene.
Laufzeit des Projekts: 06/2012 – 01/2013
Kontakt:
Caroline Moor
Aristide Peng
Hans Rudolf Schelling, h.r.schelling@zfg.uzh.ch