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Im Auftrag des Spitex Verbands Schweiz wurden kantonale
Altersleitbilder, Altersberichte, Alterskonzepte usw. hinsichtlich von
Textpassagen untersucht, die sich auf die Unterstützung von pflegenden
Angehörigen, deren Rolle und Stellenwert bei der Versorgung von hilfe-
oder pflegebedürftigen älteren Personen sowie auf die Würdigung ihrer
Leistung beziehen. Es ist eine Re-Analyse des Materials, das uns von
den Kantonen im Rahmen der Studie «Kantonale Alterspolitiken in der
Schweiz» per Stichtag 7.5.2009 geliefert worden war.
(Beiträge zur
Sozialen Sicherheit, Forschungsbericht Nr. 11/10, ISSN: 1663-4659)
Fast bei allen untersuchten Kantonen wird die Thematik «pflegende Angehörige» angesprochen. Es wird generell anerkannt, dass diese Leistung gewürdigt und unterstützt werden sollte, nicht zuletzt auch, um anderweitig Kosten einzusparen. Es bestehen aber klare Unterschiede darin, ob und in welche Massnahmen die Kantone konkret investieren wollen. Im einen Extremfall etwa verweist ein Kanton lediglich auf die bereits zur Genüge vorhanden Angebote (z.B. Pro Senectute oder Spitex), im anderen Extremfall setzt ein Kanton hier einen klaren strategischen Schwerpunkt und initiiert und finanziert gleich mehrere Pilotprojekte, die verschiedene Unterstützungsformen testen und evaluieren sollen.
Die in den untersuchten Dokumenten am häufigsten diskutierten Unterstützungsformen für pflegende Angehörige sind Tagesheime, Ferienbetten, Beratung, Bildungsangebote sowie ganz allgemein der Ausbau von Spitexleistungen. Spezielle finanzielle Unterstützungsvarianten (d.h. über die vom Bund geregelten Leistungen hinausgehend) werden offenbar eher in der Süd- und Westschweiz diskutiert (jedenfalls in den hier analysierten Dokumenten). Massnahmen bei Notsituationen, etwa bei Krankheit oder Zusammenbruch der Pflegenden Angehörigen, werden seltener angesprochen, sind aber in der Praxis ein wichtiges Thema. Auch das Thema Case-Management – oder besser Care-Management – für pflegende Familien wird in den untersuchten Dokumenten praktisch nicht thematisiert, obwohl dies zurzeit in der Praxis intensiv diskutiert wird.
Laufzeit des Projekts: 05/2011 – 08/2011
Kontakt:
Caroline Moor, c.moor@zfg.uzh.ch